Hewlett-Packard – Irrtümer und Designfehler!

HP 9100A mit links angeordneten Operatoren im numerischen Tastenfeld

Wie bei allem im Leben gibt es auch bei Firmen und Marken ein ewiges Kommen und Gehen. Im Vergleich mit den jeweiligen Firmengeschichten und ihrer Marktstellung im Allgemeinen unterscheiden sich diese aber mitunter gewaltig. Viele erleben nicht einmal das 10. Firmenjahr, andere existieren für Jahrzehnte oder gar über ein ganzes Jahrhundert. Manche aber stechen durch ihre Leistungen und Maßstäbe, die sie über die Zeit hinweg definiert haben, aus der Masse heraus. Einer dieser Pioniere und Wegbereiter einer ganzen Industrie war die Hewlett-Packard Company, die mit ihrem Namen einerseits für Qualität stand, andererseits aber auch nachweislich nicht immer für intelligentes Design bekannt wurde. Vor allem die IT-Branche kann bis heute darüber ein Lied singen!

Was ein Gerät für die EDV taugt, das sieht man allerdings nicht nur an dessen Haltbarkeit, sondern auch an der Reparatur- und Wartungsfähigkeit. Es macht darüber hinaus auch in der Praxis wenig Sinn, wenn ein Gerät zwar äußerst robust konstruiert wurde, aber dessen Bedienbarkeit unter den Designfehlern der Konstrukteure offensichtlich leidet. Dazu gehören praktisch sämtliche physischen Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine, genauso wie auch die Software und diverse Schnittstellen für den Datenverkehr. Eine der wichtigsten dieser physikalischen Schnittstellen möchte ich hier näher beleuchten, es ist die Tastatur.

Tastaturen sind der entscheidende Faktor, wenn es um die Frage nach der Alltagstauglichkeit und Bedienbarkeit eines Geräts geht. Wer damit sein tägliches Brot verdient, der kann sehr schnell feststellen, ob im jeweiligen Fall ein optimaler Bedienungskomfort erreicht wurde oder eher nicht. Entscheidend für die Qualität sind dabei die Gestaltung und Zuverlässigkeit der Schalter, der Tastenhub, der Druckpunkt und der nötige Druck, die Ergonomie der Tastenköpfe, sowie auch die Akustik der Tastenmechanik im Einzelnen. Aber das wichtigste Merkmal dabei ist immer die Anordnung der Tasten und Funktionen nach anthropotechnischen Gesichtspunkten. Es spielt dabei keine Rolle welche Größe das Gerät hat, oder welchem Zweck es dient, entscheidend ist dabei immer die Frage wie intensiv es genutzt wird. Erst im Dauereinsatz läßt sich am besten beurteilen, wie komfortabel die Bedienung eines Geräts am Ende tatsächlich ist.

Aufgrund der Tatsache, daß gut 90% der Menschheit aus Rechtshändern besteht, ist es auch vollkommen logisch jene Tasten, die als Operatoren im Rechnungswesen zwar unverzichtbar sind, aber eben etwas seltener betätigt werden, rechts anzuordnen. Nicht so bei HP, wenn man deren Historie zurückverfolgt. Hier wurde im Laufe der Zeit immer wieder ohne jeden erkennbaren Grund die Richtung gewechselt, und das sicher nicht aus rein politischen Gründen. Diese Inkonsistenz in der Anordnung der Tastaturen setzt sich von den allerersten Tischrechnern (z.B. HP 9100A) von Mitte der 1960er Jahre bis zu den Taschenrechnern (z.B. HP-41CX) bis Anfang der 1990er Jahre fort. Dieser „Zick-Zack-Kurs“ wurde mit Sicherheit nicht aus Rücksicht auf etwaige Linkshänder eingeschlagen, sondern aus einer bis heute nicht nachvollziehbaren Orientierungslosigkeit im Industriedesign. Wie unüberlegt hier vorgegangen wurde wird vor allem dann klar, wenn man die modernsten Rechner von heute 2020 damit vergleicht.

HP-41CX mit den Operatoren links und in umgekehrter Reihenfolge!

Daß dies nicht zwingend so sein muß zeigt auch der HP-42S, der von 1988 bis 1995 hergestellt wurde:

HP-42S mit den Operatoren rechts

Spätestens hier war deutlich eine Trendwende bei HP zu beobachten, die vor allem bei den programmierbaren Grafikrechnern späterer Generationen zu einer Normalisierung der Tastenanordnung führte. Zum Schluß soll auch noch erwähnt werden, daß es bei keiner der Konkurrenzfirmen und deren Erzeugnissen jemals im genannten Zeitraum zu einem so sprunghaften Wechsel bei den Tastaturen kam.

SwissMicros – Schweizer Technik von vorgestern?

Wenn man heute im 21. Jahrhundert auf die Errungenschaften der letzten 75 Jahre zurückblickt, so wird einem schnell klar wie schnell diverse Entwicklungen, egal in welchem Bereich, ihre Stoßrichtung ändern, was nicht selten zu den seltsamsten Überraschungen führt. Es ist somit auch klar, daß selbst älteste Erfahrungswerte, die auf den Traditionen und Erkenntnissen bestimmter Industriezweige aufbauen, aus heutiger Sicht völlig über den Haufen geworfen werden und daher einer gründlichen Neubewertung bedürfen. Dies gilt selbst für Länder und Nationen, die zwar für sehr lange Zeit als quasi immun gegen solcherlei Strömungen galten, jedoch am Ende genauso den Gesetzen der Marktwirtschaft im Zuge der Globalisierung unterlagen, wie alle anderen auch.

Ein Land wie die Schweiz kann als potentieller Kandidat für solche Veränderungen und Paradigmenwechsel gelten. Signifikant dafür ist dessen Stellung allein schon in der Uhrenindustrie, die ihre schmerzliche Niederlage gegen einige Hersteller in Japan hinnehmen mußte, da ihr scheinbar ewiger Dornröschenschlaf in vermeintlicher Vormachtstellung spätestens seit Mitte der 1970er Jahre nun jäh unterbrochen wurde und durch die steile Talfahrt eines ganzen Industriezweigs zu einem plötzlichen Erwachen führte. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse führten auch spätestens seit Mitte der 1980er Jahre zu entsprechenden Veränderungen in der Schweizer Elektronikindustrie, in der dann emsig neue Arbeitsplätze geschaffen wurden, um auch hier wieder im internationalen Wettbewerb mitzumischen und wenigstens halbwegs Konkurrenzfähig zu bleiben.

Nun gibt es auf diesem Fachgebiet aber auch in diesem Jahrhundert so manche Firmengründung, die oft auf schwachen Beinen und nur ungenügend vorfinanziert versucht in diversen Nischenmärkten ihre Produkte zu etablieren. Eines dieser Unternehmen und deren Produkte nehme ich hier etwas genauer unter die Lupe. Die SwissMicros GmbH, ein seit 2014 registriertes Unternehmen mit Sitz in Zürich, das lediglich aus drei Personen besteht. Es ist also nicht gerade das was man von einem Hersteller, der sich am internationalen Markt behaupten will, erwartet. Nach eigener Darstellung hatte einer der Mitbegründer dieser Firma bereits 2011 den Prototyp eines Taschenrechners, einen quasi Nachbau des HP-15C, gebastelt. Schon damals war das Interesse an so einem Gerät ausgesprochen minimal und nur von ein paar wenigen Enthusiasten begrüßt worden, an dieser Situation hat sich bis heute 2020 nichts geändert. Wer, außer Schüler und Studenten, verwendet heute noch einen Taschenrechner? Die in der Berufswelt heute geforderte Rechenleistung ist mittlerweile um ein Vielfaches gestiegen und nur in sehr wenigen Ausnahmefällen werden Ingenieure und Wissenschaftler einen Taschenrechner für den mobilen Einsatz vorziehen.

Aber die allgemeine Marktlage ist hier nicht das eigentliche Problem, sondern vielmehr die geradezu archaische Unfähigkeit ein inzwischen weiterentwickeltes Produkt professionell zu vermarkten. Normalerweise sollte ein Unternehmen, das noch dazu auf so schwachen Beinen steht, auf internationale Standards in allen denkbaren Bereichen achten und darauf rechtzeitig reagieren, wenn sich erkennbare Mängel ergeben. Aber nicht so bei SwissMicros, hier ist man offensichtlich unfähig oder zu faul, um auf die Bedürfnisse einer ohnehin schmalen Klientel zu reagieren. Man gewinnt zudem auch den Eindruck, daß dieses Unternehmen nicht in der Lage ist aus den eigenen Fehlern zu lernen. Das beginnt bereits bei den inzwischen bekannt gewordenen Qualitätsmängel der Hardware bis hin zur Software und schließlich dem Versand.

Wenn man sich nun die beiden teuersten Geräte dieser Marke, DM42 (ein Klon des HP-42S) und DM41X (ein Klon des HP-41CX), genauer ansieht, dann kann man sehr schnell feststellen, daß diese museal anmutenden Geräte buchstäblich in Hardware und Software zusammengefrickelt wurden, so als hätten diese das Prototypenstadium nie verlassen. Begriffe wie Qualitätssicherung oder Qualitätskontrolle existieren praktisch nicht, die Geräte werden praktisch ohne jede Endkontrolle ausgeliefert und zudem auch noch für den internationalen Versand vollkommen ungenügend verpackt. Nicht selten erreichen diese dann ihren Empfänger in defektem Zustand und werden genauso schnell wieder zurückgeschickt.

Die im Laufe der letzten sechs Jahre festgestellten Mängel sind erschreckend:

  1. Die Geräte verfügen über kein Batteriefach im herkömmliche Sinn, daher ist der Zugang zur (CR2032) Batterie nicht ohne Werkzeug möglich, man muß die komplette Rückwand abschrauben. Die Platine ist im Bereich des Batteriehalters völlig ungeschützt und es fehlt die dafür nötige Abdeckung.
  2. Der Stromverbrauch war in mehreren Fällen so unnatürlich hoch, daß die Geräte bereits nach wenigen Tagen praktisch tot waren. Die Ursache wurde einige Zeit später in Kondensatoren von äußerst schlechter Qualität festgestellt, was wiederum zu unzähligen Rückläufern führte. In einzelnen Fällen hatte man auch noch die Frechheit den Kunden die Selbstreparatur anzubieten, indem man die dafür nötigen Komponenten „kostenlos“ zur Verfügung stellte, und das auch noch während der Garantiefrist!
  3. Mit den Tastaturen gab es von Anfang an Probleme, diese erwiesen sich oft als total unzuverlässig, was ein flüssiges Arbeiten damit praktisch unmöglich machte. Erst seit September 2020 wurde dieses Problem durch eine bessere Variante halbwegs gelöst.
  4. Auch mit dem Display gab es immer wieder Probleme, die zum Teil durch Fehler in der Firmware verursacht wurden.
  5. Der Einbaustecker für das USB-Kabel, das eine Verbindung mit dem PC ermöglichen soll und im Lieferumfang nicht enthalten ist, ist viel zu tief eingebaut, was zur Folge hat, daß die meisten Stecker nicht bis zum Anschlag eingesteckt werden können. Die Datenübertragung ist in diesen Fällen nicht mehr möglich. Das Unternehmen kennt dieses Problem seit langem und ist nicht bereit darauf entsprechend zu reagieren. Dies hätte man leicht vermeiden können, indem man ein passendes Kabel mit einem etwas längeren Steckkontakt beschafft und dem Lieferumfang beifügt. Stattdessen rät man den Kunden mit einem Messer einen Teil der Isolierung wegzuschneiden, um diesen Mangel auszugleichen, eigentlich unfaßbar!
  6. Zahlreiche Fehler in der Firmware und Software führten über Jahre zu einer eingeschränkten Gebrauchsfähigkeit dieser Rechner. Mehrere dieser Probleme sind bis heute nicht gelöst.
  7. In den technische Spezifikationen wird unter anderem verschwiegen, daß die Taktfrequenz von 80 MHz nur in Verbindung mit einem Steckernetzgerät oder dem PC mittels USB-Kabels zu erreichen ist, ansonsten beträgt diese nur 24 MHz.
  8. Die Geräte werden ohne jegliches Zubehör ausgeliefert, es gibt kein Steckernetzgerät, kein USB-Kabel, keine CD-ROM od. USB-Stick, keine gedruckte Kurzanleitung, das Anwenderhandbuch existiert nur in Form eine PDF-Datei, die man erst aus dem Internet herunterladen muß, auch ist diese lückenhaft und ausschließlich nur in Englisch verfügbar, da keine Übersetzung in andere Sprachen existiert. Kurzum, Kundenservice wird bei SwissMicros offenbar nicht wichtig genommen, man läßt die Dinge laufen wie sie sind.

Verglichen mit den heute bekannten Mitbewerbern am internationalen Markt ist das alles zusammen eigentlich unglaublich, es ist eigentlich ein Wunder, daß dieses Unternehmen noch immer existiert. Ich jedenfalls rate von einem Kauf dieser Geräte vehement ab, denn für den Preis von deutlich weniger als ca. CHF 230 bekommt man heute wesentlich bessere Geräte, deren Qualitätsstandards und Leistungsfähigkeit jene von SwissMicros um ein Vielfaches übertreffen. Guter und zuverlässiger Service sind der Schlüssel zum Erfolg, etwas das diese Firma offenbar noch lernen muß.

Grundschul-DX, Sinn oder Unsinn?

HamKids

Der hier vorliegende Artikel stellt für mich eines von vielen Beispielen dar, bei dem Schüler zum Opfer eines völlig fehlgeleiteten Enthusiasmus gemacht werden. Man könnte der genannten Lehrerin auch genausogut krankhaften Narzißmus vorwerfen. Was bitte hat Amateurfunk mit Sozialkunde, Mathematik oder Geographie zu tun, wo doch in der heutigen Praxis weder langatmige Berechnungen, noch unmittelbare Geographiekenntnisse notwendig sind?! Auch kommt das Sozialverhalten, falls überhaupt, kaum zum Zug, da sich so gut wie niemand mehr die Zeit für Konversation nimmt. Es geht hier schon lange nicht mehr um eine Kommunikationsform, sondern vielmehr um die routinemäßige Abwicklung eines antrainierten Protokolls zum füllen der jeweiligen Logdateien. Daher kann von einer „wunderbaren Idee“ wohl kaum die Rede sein!

Und schon kommen wir zum Lieblingsthema aller Amateurfunker, nämlich DX. Daß die Idee zu dem genannten Projekt nicht ausschließlich auf dem Mist einer einfachen Grundschullehrerin gewachsen war, ist hier klar erkennbar und auch kein Wunder. Hier ging es von Anfang an nicht wirklich nur um die Schüler und/oder den Unterricht, sondern viel eher um das vollkommen durchgeknallte Ego von ein paar Aktivisten, die ihre merkwürdigen Anwandlungen auf dem Rücken von Schulkindern ausleben. Genau die gleiche Methode verwendet auch die Scientology-Kirche zum Seelenfang an diversen Schulen und anderen Bildungseinrichtungen. Dies dann auch noch als „Motivator“ hinzustellen gerät dabei zum völligen Schwachsinn, wenn dann auch noch behauptet wird, DX bringt die Welt näher. Erstens ist das einer von mehreren Mythen, die nach genauerer Betrachtung schnell als Lüge entlarvt werden, und zweitens bringen heute alle möglichen Medien und Dinge die Welt so nahe, daß der Amateurfunk hier nicht die geringste Rolle mehr spielt. Schon im ausgehenden 20. Jahrhundert war klar, daß die Welt immer kleiner wird, allerdings sicher nicht durch den Amateurfunk, denn dieser war, wie in so vielen Fällen, dabei völlig bedeutungslos.

Die Behauptung „Verbindungen zu Funkamateuren in aller Welt bringen Verständnis für andere Sprachen, andere Kulturen“ stellt dabei einen weiteren Mythos dar, der gleichfalls falsch, wie auch leicht zu widerlegen ist. Da so gut wie alles im Amateurfunk internationalisiert wurde, kommen Kultur und Sprache praktisch nie zum Zug, man spricht Englisch und wer es bis dato nicht gut genug beherrscht, der ist zum lokalen Dialog verdammt. Über die Kultur muß man sich dann auch keine Gedanken mehr machen, denn davon würde man, ob man will oder nicht, ohnehin nichts mitbekommen.

Den nächsten Unsinn stellt die Behauptung dar: „Die Verwendung des Buchstabier-Alphabets stärkt Rechtschreibfähigkeiten“, allein darüber könnte man bereits den Kopf schütteln. Inwiefern bitte? Etwa durch die Einschränkung des Vokabulars auf nur 26 Wörter? Wenn das tatsächlich stimmt, dann wäre die Frage nach dem durchschnittlichen IQ der Schüler der nächste Punkt. Schüler die aufgrund ihres vermeintlichen Analphabetismus auf solche „Übungen“ angewiesen sind haben bereits genug Nachholbedarf, da wäre es erst recht nicht vertretbar sie einem derart exotischen Lehrstoff auszusetzen. Alles zusammen also wieder kompletter Blödsinn!

Noch schlimmer wird es im nächsten Abschnitt, wo die Meinung eines eher erfolglosen Autors als Maßstab herangezogen wird, um den „Nachweis“ zu erbringen, daß die Kinder und Jugendlichen von heute das Internet ausschließlich zur Kommunikation mit ihren Bekannten und Freunden aus dem realen Leben nutzen. Dies steht dabei nicht nur in einem falschen Kontext zum Amateurfunk, es ist sogar durch die offensichtliche Generalisierung falsch, da damit ausnahmslos alle Kinder und Jugendliche weltweit in einem Topf landen. Richtig ist viel mehr, wenn Kinder internationale Kontakte pflegen wollen, dann finden diese auf allen erdenklichen Ebenen statt und nicht nur über das Internet, insofern spielt der Amateurfunk hier ebenfalls nicht die geringste Rolle.

Das Betätigungsfeld, das der Jugendliche heute in seiner Freizeit vorfindet, ist also inzwischen bereits so unüberschaubar groß, daß hierin auch die Antwort auf die Frage zu finden ist, warum es kaum mehr Nachwuchs im Amateurfunk gibt. Das Internet ist dabei nur eine von vielen Facetten, tatsächlich ist eine ganze Liste von Gründen dafür verantwortlich, die leider Großteils durch die jeweiligen Dachverbände und deren Organisation, bzw. dem geradezu asozialen Verhalten der Amateurfunker selbst geschuldet ist.

Und zum Schluß noch einer dieser dümmlichen Mythen: „Die räumliche Dimension wird intuitiv erfahrbar“, nein sowas aber auch, aber bitte wie denn?! Etwa durch die inzwischen massiv auftretenden Störungen aus allen mögliche Quellen? Oder den durch die allgemeine Verschmutzung der Atmosphäre und der zunehmenden Urbanisierung unseres Lebensraums reduzierten Reichweiten? Oder ist etwa der langsam zuendegehende Sonnenzyklus mit seinen schlechten Ausbreitungsbedingungen dafür verantwortlich? Ich denke hier kann jeder halbwegs intelligente Mensch sehr leicht selbst die Wahrheit herausfinden und seine Schlüsse ziehen.

Wir dürfen uns fürwahr glücklich schätzen, daß man in deutschen Ländern und Resteuropa auf diesen Nonsens in den Grundschulen bislang verzichtet hat!

Neues aus der Funkbude

Ein Beitrag im wöchentlichen Ham Nation Video Podcast machte mich aufmerksam auf die Amateurfunk-Aktivitäten der Dorothy Grant Elementary School in Fontana, Kalifornien, westlich von Los Angeles gelegen. Der Clou: hier wird Amateurfunk nicht nur genutzt, um die Schülerinnen und Schüler zu besonderen Leistungen in den „MINT“-Fächern (vor allem Mathematik) zu motivieren, sondern auch als tollen Motivator in Geographie und Sozialkunde.

Was für eine wunderbare Idee.

Zu verdanken haben die Kinder dies einer sehr engagierten Lehrerin, Bev Matheson, KJ6RSX, einer ganzen Riege vor allem älterer Funkamateure, die das Ganze technisch unterstützen, und einer Reihe von großzügigen Spenden, von denen deutsche Schulstationen sicher nur träumen können – neueste Icom-Transceiver, eine Alpha 78 PA, einen Gittermast, einen Kurzwellen-Beam … das Ziel der Amateurfunkaktivitäten ist DX!

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Quo vadis Europa?

Nun ist es endlich soweit, die griechische Regierung steht unmittelbar vor dem Staatsbankrott. Was ist eigentlich aus den einstigen Begründern unseres „modernen“ Europas geworden? Ein Volk, das nur über Menschenwürde labert, aber offenbar nicht imstande ist die Zeichen der Zeit zu erkennen und ein radikales Umdenken in ihrer Finanzpolitik durchzusetzen. Schon lange vor den olympischen Spielen 2004 in Athen wurden die Griechen eindringlichst von der EZB und mehreren EU-Ländern gewarnt, daß ihre angespannte Lage es nicht erlaubt derart hohe Kredite aufzunehmen, da eine Rückzahlung aufgrund der damaligen Wirtschaftsleistung, und erst recht der heutigen, kaum möglich sein wird. All diese Argumente wurden von der damaligen Regierung brüsk zurückgewiesen und in den Wind geschlagen. Man ließ sich das größte aller Sportfeste, das man noch dazu einst ins Leben gerufen hat, etwas kosten. Seien es Sportstätten, Verkehrsbauwerke, Städtebau und was sonst noch alles, hier wurde nicht gespart, ganz im Gegenteil, hier wurde so richtig geklotzt.

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Und nun, nachdem eine neue Regierung ins Amt gewählt wurde, wird den Griechen schließlich die Rechnung präsentiert. Nun wurde das Ausmaß des kompletten Finanzschadens erst so richtig klar und in der breiten Öffentlichkeit bekannt. Aber wer waren die eigentlichen Verursacher dieser Misere? Sicherlich nicht die Griechen alleine! Die geradezu naive Vertrauensseligkeit der Kreditgeber, oder sollte man sagen Gier, hat hier einen recht beträchtlichen Teil beigetragen. Anstatt erst substantielle Reformen in Griechenland abzuwarten wurden noch mehr Hilfsgelder in ein Faß ohne Boden gepumpt, nur um den qualvollen Tod einer maroden Wirtschaft noch weiter hinauszuzögern, um dann am Ende doch den unvermeidlichen Gnadenstoß durch harte Konsequenzen zu erteilen. Da nützt es auch wenig, wenn Präsident Putin von Hilfestellung redet, wogegen sein eigenes Land doch selbst in einer der ärgsten Krisen seit Ende des kalten Krieges steckt. Inzwischen ist die Verschuldung bereits so hoch, daß man sogar gezwungen war die Hälfte des Containerhafens von Piräus 2009 an das chinesische Staatsunternehmen China Ocean Shipping Company (COSCO) für die Dauer von 35 Jahren zu verpachten. Endlich ist es dem gelben Riesen gelungen seinen Fuß in eine der Türen Europas zu stellen und wenn es so weiter geht, dann wird er bald nicht nur den Fuß zwischen Tür und Angel haben, sondern ganze Staaten wirtschaftlich kontrollieren! Dies alles ist dem mangelnden Reformwillen der Griechen und ihren vollkommen durchgeknallten Geldgebern zu verdanken.

Vor etwa 2800 Jahren hätte wohl kein Grieche ernsthaft an den Niedergang seiner aufblühenden Kultur gedacht, diese Leute würden sich im Grab umdrehen, wenn sie wüßten was heute aus ihrem Staat geworden ist!

Kultur oder Unkultur?

Was man heute so alles in den Tiefen des Internet zu lesen bekommt läßt einem schon manchmal das Blut in den Adern gefrieren. So schreibt irgendein offenbar geistesschwaches Subjekt zur Frage, was denn nach heutiger Auffassung als Kulturhauptstadt der westlichen Welt gelten könnte folgendes:

Zitat: „Also ich würde mal ökonomisch argumentieren, da die amerikanische Medienindustrie den Westen dominiert, wäre die Kulturhauptstadt wohl Los Angeles (wegen Hollywood).“

Wenn es nicht so traurig wäre könnte man über derlei naive Feststellung nur mehr lachen. Kaum ein Ort auf diesem verkommenen Planeten ist so weit von jeglicher Kultur entfernt wie Hollywood. Eine durch und durch niederträchtige „Suppenküche“, deren „Köche“ nurmehr aus internationalen Investoren und jüdischen Produzenten sowie deren Regisseure besteht, die ihre jämmerlichen Machwerke aus digitaler Gewaltverherrlichung, Geschichtsfälschung und bodenlosem Schwachsinn in manipulierender Weise auf die Menschheit loslassen. Hinzu kommt auch noch die Tatsache, daß das Pentagon darüber bestimmt, was in der amerikanischen Filmindustrie „politisch korrekt“ ist und was nicht, mit der lakonischen Feststellung: „Wer nicht mit uns zusammenarbeitet, der arbeitet nirgendwo mehr“! Wenn es auf dieser Welt ein Zentrum der Unkultur gibt, dann liegt es genau da. Ironischer Weise denken diese Affen auch noch Paris sei die ultimative „Kulturhauptstadt“ Europas, eine Behauptung die überdies in zahlreichen Filmen als Meta-Botschaft immer wieder suggeriert wird. Unter diesen Umständen sehnt man sich viel eher nach dem alten Hollywood, als die Herstellung von kulturell wertvollen Filmen noch tatsächlich als Kunstbegriff einen Namen hatte.

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 Der sogenannte „Westen“ gilt heute als synonymer Begriff für ein Wertesystem dessen Prägung sich aus der Geschichte heraus entwickelt hat und dabei viele Wurzeln aufweist. Eine klare Grenze zwischen Ost und West zu ziehen ist heute überaus schwierig geworden, da sich diese Grenzen immer wieder verschieben und neu definieren. Dennoch bekenne ich mich zum abendländischen Kulturkreis und lehne daher auch jegliche Einflußnahme von außen ab. Athen, Konstantinopel und Rom, das sind meine Wurzeln, meine Werte, mein Erbe, und absolut nichts anderes!

Solidarität statt Rationalität?

Der Terror hat wieder zugeschlagen. Ich bin weder schockiert, noch betroffen, noch entsetzt, noch zutiefst bestürzt, noch in irgend einer Weise verwundert. Nicht das kleinste Bißchen.

Stattdessen bin ich über die bescheuerten Reaktionen der sogenannten „Weltgemeinschaft“ und ihren demonstrativen Solidaritätsbekundungen, die ohnehin nur aus heißer Luft und Heuchelei bestehen, äußerst verärgert und wütend. Es ist fast schon ein regelmäßig wiederkehrendes Polit-Ritual, das hier vollzogen wird. Wie dämlich ist die französische Regierung eigentlich wirklich? Dachte Herr Hollande tatsächlich, er könnte mit seinem halbherzigen Mitmischen in Syrien, einem lächerlichen und zeitraubenden Antiterrorkrieg auf Sparflamme, einen substantiellen Beitrag zur Befriedung des Landes leisten? Oder glaubt die westliche Welt tatsächlich, sie könnten mit dem gezielten Ausschalten von führenden Terroristen einen echten Friedensbeitrag erzielen? Haben diese Vollidioten noch immer nicht erkannt, daß die Reorganisationsfähigkeit diverser Terrororganisationen um ein Vielfaches höher ist, als das Reaktionsvermögen westlicher Militärs und deren Geheimdienste?

Jetzt auf einmal verkündet man mit stolzgeschwellter Brust: „Frankreich befindet sich im Krieg“! Na so was aber auch, da wird sich nun der IS samt seinen Partnerorganisationen vor Angst buchstäblich ins Hemd scheißen! Länder wie Frankreich und England haben wirklich alles, um einen koordinierten Vernichtungskrieg gegen diese Barbaren zu führen. Eine bestens ausgerüstete Marine mit Hubschrauber- und Flugzeugträgern, eine schlagkräftige Luftwaffe und gut ausgebildete Spezialeinheiten für den Ernstfall. Aber trotz allem drückt man sich wo es geht, verhandeln ist ja so viel billiger, schließlich soll von den eigenen Mannschaften doch niemand zu Schaden kommen.

Der IS hingegen kämpft auf eigenem Boden, der eigene Tod ist dabei fixer Bestandteil seiner menschenverachtenden Strategie. Er wird permanent fremdfinanziert und muß sich um den Nachschub an Geld, Waffen und Rekruten keinerlei Sorgen machen. Er agiert international auf mehreren Kontinenten und gleicht Rückschläge immer wieder aus. Dieses Szenario läßt sich praktisch auch auf den Irak, Pakistan, Afghanistan, den Libanon, Ägypten, Libyen, Algerien, Tunesien und einer ganzen Liste an Ländern in Afrika und Asien übertragen.

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Die vom Westen entsandten Clowns haben es bisher in über sechs Jahren nicht geschafft auch nur einen einzigen haltbaren Erfolg zu erzielen. Der komplette „Arabische Frühling“ geriet zum Desaster. Dagegen finde ich die klare Haltung Israels bzw. der kurdischen Peschmerga als geradezu erfrischend, die zögern nicht, wenn es darum geht mit eiserner Faust zurückzuschlagen. Stattdessen streitet man sich in der EU solange, bis uns das Problem soweit über den Kopf wächst und dabei mit brutaler Gewalt in den Arsch beißt, daß es so richtig weh tut.

Mitleid empfinde ich nur mit den unschuldigen Opfern und ihren Familien, nicht aber mit den Regierungen, die dieses Debakel mit ihrer verfehlten Außenpolitik schließlich verursacht und regelrecht provoziert haben.

Amazon? Nein danke, wir kaufen woanders!

Wie sich erst neulich wieder herausstellte ist der Kunde bei der inzwischen größten Online-Plattform für Händler und Konsumenten nicht unbedingt König. Diese schmerzliche Erfahrung durften inzwischen wohl schon zehntausende Nutzer gemacht haben. So wird praktisch alles was den Betreiber irgendwie stört mit allen nur erdenklichen Mitteln im Keim erstickt, außer es wird von mutigen Zeitgenossen öffentlich gemacht und endet in negativen Schlagzeilen. Dieses Verhalten nimmt selbst deren Mitarbeiter nicht aus, was leider allzu selten vor Gericht endet. Die Rede ist hier nicht etwa nur von den miserablen Arbeitsbedingungen dieser Firma, sondern vor allem das Verhalten dem Verbraucher gegenüber. Wer das Unternehmen, selbst wenn dies sachlich gerechtfertigt ist, in irgendeiner Weise öffentlich kritisiert muß damit rechnen mundtot gemacht zu werden. Das heißt weder das Verfassen noch das Beurteilen von Rezensionen und deren zugeordneter Produkte, noch die Teilnahme an Diskussionen wird dem betreffenden Teilnehmer ermöglicht. Dies zeigt deutlich mit wem man es zu tun hat!

Auch kommt es immer wieder zu Betrugsfällen durch die immer noch fehlende Datensicherheit bei den Webshops, welche die Handelsplattform für diverse Marketplace-Händler zur Verfügung stellt. Diese werden leider immer wieder von unseriösen und kriminellen Nutzern gekapert und für ihr illegales „Geschäft“ benutzt, indem sie den Kunden auf externe Bezahlsysteme locken und ein extrem „günstiges“ Produkt anbieten, das aber nie verschickt wird. Dagegen tut Amazon allerdings nichts! Stattdessen verweist man zynisch auf die Möglichkeit solche Aktivitäten anzuzeigen, damit diese (mit entsprechender Verzögerung) „umgehend“ gelöscht werden.

Zwar kann man Bücher, CD’s, Filme oder Gadgets auch leicht anderswo im Netz ordern, ausgefallene Produkte findet man außerhalb des Amazon-Imperiums aber oft erst nach intensiver Suche. Wer glaubt, Amazon reüssiert nur deswegen, weil es billig ist, der irrt. Der Laden ist das Symptom einer weit verbreiteten Zivilisationskrankheit: Bequemlichkeit. Es geht flotter, im „Gemischtwarenladen“ von Firmengründer Jeff Bezos zehn unterschiedliche Waren auf einmal zu bestellen, als auf zehn verschiedenen Seiten jeweils die eigene Adresse sowie Zahlungsdaten anzugeben, und tagelang zu warten, bis die Waren endlich einzeln ankommen. Hinzu kommen auch noch der schnelle Preisvergleich und die mitunter geringeren Versandkosten, welche man sich in bestimmten Fällen komplett erspart.

Mag sein, daß dies nur „Luxusprobleme“ sind und vernünftige Menschen einfach im Laden um die Ecke einkaufen. Es ist aber nicht allein mein Dilemma, sonst würde Amazon nicht so viel Umsatz machen. Überdies würden nicht so viele Menschen bei Amazon bestellen, obwohl sie dabei ein schlechtes Gewissen haben. Ziel von Amazon ist es eine „unverzichtbare“ Bindung aufzubauen, sodaß sich Konsumenten die Seite nicht mehr wegdenken können, mit einem Wort Kundenbindung pur. Man schafft Abhängigkeiten, die so im normalen Leben nicht existieren würden. Bezos fährt eine aggressive Expansionsstrategie, beliefert immer mehr Märkte, bietet immer mehr Dienstleistungen an, damit sein Konzern zu einer ubiquitären Institution im Internet wird. Mittlerweile produziert Amazon sogar eigene Fernsehserien.

Amazon

Widerstand ist nie ganz zwecklos!

Vergleichbare Konkurrenten mit ähnlichen Ambitionen fehlen in Europa und den USA leider immer noch. Die Mitarbeiter von Amazon haben oft wenig Wahl, sie leben häufig in Gebieten mit hoher Arbeitslosigkeit, da ist man selbst über einen schlecht bezahlten Job froh. Amazon setzt auf das Modell „Tina“, kurz für: „There is no alternative.“ Es gibt keine Alternative. Auch Urlaubsgeld erhalten die Mitarbeiter keines. Nicht gerade nett vom Marktführer unter den Onlinehändlern, der in den letzten Jahren allein in Deutschland bis zu 11,9 Milliarden Dollar umsetzte. Steuern zahlt Amazon übrigens nur in homöopathischer Dosierung. Gewiß, es ist Amazons gutes Recht, nicht nur nett zu sein. Ich als Konsument habe aber auch das Recht, zu entscheiden, ob ich das mittragen möchte.

Vielleicht gibt es die Alternativen doch?

Dazu eine Anekdote, die viel über die Unternehmenskultur verrät:
Im Sommer 2011 brütete über Allentown in Pennsylvania eine Hitzewelle. Im örtlichen Amazon-Lager stieg die Temperatur über 40°C. Statt in teure Klimaanlagen zu investieren, orderte man lieber Rettungswägen vor die Tür, die jene Mitarbeiter wegführten, die kollabiert waren. In Deutschland wurden mittlerweile, nachdem es heftige Kritik und Streiks gab, Klimaanlagen in allen Versandzentren eingebaut. Das ist ein kleiner, vielleicht nur winziger Erfolg, aber er zeigt, daß Widerstand doch nicht ganz zwecklos ist.

Es lohnt sich, immer wieder über die Mißstände bei Amazon zu sprechen und in zweifelhaften Fällen die richtige Entscheidung zu treffen. Die richtige Entscheidung ist nur eben oft nicht die bequemste oder billigste. Ich werde daher nurmehr dann dort kaufen, wenn es absolut keine Alternative für meinen Bedarf gibt!

China-Syndrom neu

Schon unmittelbar nach der Wende 1989 war klar, daß sich die Märkte im Osten und auch im Westen verändern werden. Wie sehr und in welche Richtung das alles führen würde, davon hatten allerdings noch die wenigsten Konsumenten auch nur ansatzweise eine Vorstellung. Seit Mitte der 90er-Jahre wissen wir allerdings, daß die damit verbundenen Änderungen nicht nur neue Chancen für den Welthandel boten, sondern auch zu gravierenden Auswirkungen auf das Wirtschaftsgefälle zwischen Ost und West führen mußten. Die Massenmärkte im Osten bestimmten von da an die Regeln, selbst Länder wie Japan, Südkorea und Taiwan bekamen dies nun zu spüren. China spielt ab hier nun die Hauptrolle als internationaler Handelspartner, vorbei ist die Zeit als noch Europa und die USA den Welthandel dominierten.

Und so kam es wie es kommen mußte, die Volksrepublik China überschwemmt seitdem regelrecht die westlichen Märkte mit Waren aller Art, was inzwischen von vielen Konsumenten bereits als Normalität empfunden wird. Man kümmert sich kaum mehr um die Herkunft der Waren, Abstumpfung des Verbraucherverhaltens und eine bodenlos stumpfsinnige Geiz-ist-geil-Mentalität bestimmen den heutigen Handel. Dies führte zwangsläufig zu einem Massenangebot an Billigstwaren aller Art und einer unglaublichen Menge an minderwertigem Ramsch, der über alle denkbaren Vertriebswege nun feilgeboten wird.

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Nur weil inzwischen extrem viel aus China kommt, heißt das aber noch lange nicht daß man jeden Mist akzeptieren muß. Die bekannten Grundlagen solcher Preise kennen wir inzwischen sehr gut, sie lauten: niedrige Löhne, Ausbeutung, Umweltverschmutzung, Kinderarbeit, Industriespionage, Plagiate, Patentrechtsverletzungen, mafiose Strukturen industrieller Syndikate und der praktische Verzicht auf jegliche Qualitätskontrolle, um nur die schlimmsten zu nennen. Wer hier meint es bloß mit simpler Markenvielfalt zu tun zu haben, irrt sich gewaltig, das wäre etwas völlig anderes, als das was wir hier geboten bekommen. Auch hat es nicht das geringste mit Innovation und Erfindungsreichtum zu tun, da die meisten Baupläne und Schaltungen aus dem Westen stammen und oft nur in geringfügig abgeänderter Form umgesetzt werden.

Wenn man über einen längeren Zeitraum beobachtet, was hier an Reklamationen alles zusammenkommt, nur weil manche glauben sie hätten das ultimative Gerät zum Bestpreis erworben, um dann enttäuscht festzustellen daß sie über den Tisch gezogen wurden, dann kann man sich leicht vorstellen unter welchen Bedingungen hier gefertigt wurde. Der fadenscheinige Hinweis, andere Firmen hätten auch Reklamationen, ist hier hoffnungslos fehl am Platz, da diese in keinem Verhältnis zu den chinesischen stehen. Solche Schrottleichen findet man dann zuhauf bei eBay. Wie grenzenlos naiv muß man als Konsument eigentlich sein, um dies alles zu tolerieren?!!

In den USA und Europa gibt es inzwischen massenhaft geschädigte Käufer, deren publizierte Fälle in den internationalen Foren zu teilweise heftigen Reaktionen seitens der Hersteller geführt haben. Man versucht diese Käufer mit allen Mitteln mundtot zu machen, indem man jeden Hinweis auf deren Machenschaften mit Halbwahrheiten und Lügen zu entkräften sucht. Selbst wenn auf YouTube ein Video mit aufschlußreichen Details über die miese Fertigungsqualität der Geräte erscheint, wird von diesen Leuten versucht es entfernen zu lassen. Selbst englischsprachige Foren werden von chinesischen „Kampfpostern“ regelrecht attackiert, nur um jeglichen Rufschaden zu vermeiden.

Diese Praxis erstreckt sich dabei aber nicht nur auf HiFi-Produkte, sondern auf sämtliche Fachbereiche in der Elektronik. Daher kann ich nur jedem dringendst abraten solche Geräte zu kaufen, denn sie zerstören nicht nur Arbeitsplätze in Europa, sondern schädigen auch nachhaltig unsere Wirtschaft durch eine neue Art des „China-Syndroms“!

Demokratie heute

Anläßlich der aktuellen Lage Europas und den durch Politik und Wirtschaft entstandenen Verwerfungen in unserer Gesellschaft innerhalb und außerhalb des deutschsprachigen Raums sei zur nunmehr neu aufflammenden Diskussion über Freiheit und Demokratie folgender Vergleich anzustellen. Schon lange vor dem 1. Weltkrieg wurden Fragen zur Verfassung und dem damit verbundenen Parlamentarismus aufgeworfen. Vieles wurde auch nach der Märzrevolution von 1848 noch immer zensiert oder komplett verboten, den Geist der damit eingeleiteten Demokratiebewegung konnte man allerdings nicht mehr unterdrücken, ganz im Gegenteil, dieser wurde nach dem deutsch-französischen Krieg 1870/71 noch verstärkt, wenngleich er erst im Vorfeld des 1. Weltkriegs zu seinem endgültigen Durchbruch kam. Welche Stimmung damals in den deutschen Ländern allgemein herrschte kann man sich anhand des folgenden Zitats leicht vorstellen:

„Als genüge es nicht, Deutschland in einen Kampf auf Leben und Tod gegen eine ganze Welt haßerfüllter, mörderischer Neidlinge zu verwickeln, läßt nun die Vorsehung einen Wirbelwind politischen Wahnsinns über das geprüfte Volk niedergehen! Die ernstesten Leute sind davon ergriffen, gehen zu Marat und Robespierre in die Schule, reden von „Freiheit und Gleichheit“, von „Forderungen der Zeit“, vom „Aufmarsch der Arbeiter“, von „Neuorientierung“, von „freie Bahn allen Tüchtigen“… und wie die billigen Phrasen alle heißen, schwärmen dabei von einem demokratischen Scheinkönigtum, von „Ministerverantwortung nach dem Beispiele Englands“, und liebäugeln mit den Republiken diesseits und jenseits des Wassers. Und bei all diesem Eifer wird die Stimmung im ganzen Lande immer schwüler und gedrückter. Ich — der ich die herrlichen Jahre 1870/71 aus nächster Nähe betrachten und davon bestimmende Eindrücke fürs ganze Leben schöpfen durfte — hätte es nie für möglich gehalten, daß ich vor meinem Ende eine soweit verbreitete Reichsverdrossenheit, eine so allgemeine Verbitterung und einen solchen Hoffnungsbankrott erleben würde, noch dazu in einem Augenblick, geeignet wie kein zweiter, Einigung, Begeisterung, Hoffnung in überschwenglichen Maßen zu gebären.“

Houston Stewart Chamberlain
„Der demokratische Wahn“ 1917

Demokratie heißt in erster Linie Gewaltenteilung! Die sogenannte „Mitbestimmung“ besteht praktisch nurmehr in der Frage, wie man sich als Wähler zwischen Regen, Traufe und Jauche entscheidet. In allen Fällen wird man naß und fängt auch nach einer Weile an mehr oder weniger zu stinken. Und wenn erst mal das altbekannte Stimmvieh, dessen Dummheit und Ignoranz nurmehr von seiner unfaßbaren Faulheit übertroffen wird, zur Urne schreitet, dann darf der Statistiker wie stets zuvor feststellen, daß ca. 40% gleich gar nicht wählen gingen. Am Ende steht dann wie immer ein Wahlergebnis, dessen einziger Wert in der Neuauflage bekannter Mehrparteiensysteme liegt, wodurch jegliche Verbesserung der Lebensverhältnisse im Staat verhindert werden. Zum Handkuß kommen dabei vor allem die jeweils nächsten Generationen, die die inzwischen angehäuften Altlasten an Schulden und einer unendlichen Liste an Mißständen nun aufzuarbeiten haben.

Demokratie ist also immer das was man daraus macht, man sieht das heute in Polen, Ungarn, Griechenland und einer ganzen Reihe anderer Staaten außerhalb der EU. Jene, die heute immer noch denken, sie sei das kleinste Übel verglichen mit diversen Diktaturen, irren sich da gewaltig! Was also die westliche Allianz, wie UNO, NATO, USA, UK und inzwischen auch die EU, sich auch immer an neuen Machenschaften und Lügen ausdenken, es ist am Ende immer das Selbe, eine Verschiebung der Machtverhältnisse zugunsten westlicher „Demokratien“, durch die gezielte Zerstückelung und Entmachtung bestehender Staaten. Wie so etwas in Europa aussieht sieht man als jüngstes Beispiel am besten am Balkan. Zwergstaaten, die nun in die Abhängigkeit getrieben wurden und damit auch noch zwangsweise Mitglied der Weltbank werden mußten. Es sind demnach auch immer die gleichen Verbrecher, die sich ständig auf dieser Welt beim Aufstellen neuer Pulverfässer beobachten lassen!

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Praktisch die halbe Menschheit wird nach dieser Methode geknechtet und zielgerecht unterjocht. Staaten, die sich das nicht gefallen lassen, werden dabei stets kriminalisiert (siehe Panama, Iran, Syrien, Libyen, Somalia, Mali u.v.a.) und befinden sich permanent im Fadenkreuz westlicher Geheimdienste. Sie werden wirtschaftlich isoliert, um sie in die Knie zu zwingen. Man beschließt Sanktionen, die zwar politisch völlig wertlos sind, aber zumindest nach außen hin Wirkung zeigen sollen. Machthaber die dabei nicht mitspielen läßt man einfach ermorden, oder entläßt sie im günstigsten Fall ins Exil.

Es gilt also immer noch der Jahrtausende alte Grundsatz:
„Und willst Du nicht mein Bruder sein, dann schlag ich Dir den Schädel ein!“

Darüber sollten heute alle selbsternannten „Demokraten“ ernsthaft nachdenken!

„Luxus“ Meinungsfreiheit

Anläßlich der Eröffnung der Frankfurter Buchmesse vom 14. bis 18. Oktober 2015 hat sich nach längerer Zeit nun wieder auch ein alter bekannter zu Wort gemeldet: Salman Rushdie. Was er hier zu sagen hatte halte ich nicht nur für wichtig, sondern auch auf breitester Ebene für längst fällig! So geht es hier nicht bloß um den religiösen Fanatismus und die Intoleranz einiger Vertreter des radikalen Islams im Iran und anderen Ländern, sondern ganz besonders um ein im Westen inzwischen stark verbreitetes Phänomen, gemeinhin als „Political Correctness“ bezeichnet. Rushdie warnt hier mit deutlichen Worten vor der Gefahr einer massiv eingeschränkten Meinungsfreiheit, die vor allem durch Gewalt gegen Schriftsteller und einer völlig falschen Auffassung von politischer Korrektheit die öffentliche Meinung zu beeinflussen droht.

Daß sich der Westen mittlerweile mit seinem Meinungsbild in eine derartige Richtung bewegt, hatte er nicht erwartet. So meinte er: „Es scheint mir, der Kampf um die freie Meinungsäußerung wurde bereits vor 100 Jahren gewonnen.“ Rushdie kritisiert Beschränkungen der Meinungsfreiheit an den Universitäten, die sich auf aktuelle Beispiele in Großbritannien und den Vereinigten Staaten beziehen. „Die Idee, daß Schüler und Studenten an den Universitäten nicht mehr intellektuell gefordert werden, ist genau das, was wir bekämpfen sollten“, sagte er. Rushdie erklärte seinem Publikum, daß alle Menschen auf der ganzen Welt Geschichten erzählen könnten, so daß die Einschränkung der Meinungsfreiheit nicht nur als Zensur zu begreifen wäre, sondern vor allem auch als ein Angriff auf die menschliche Natur als ganzes. „Es hindert uns daran die Art von Wesen zu sein, die wir sind. Es ist nicht etwas, das spezifisch für eine bestimmte Kultur steht. Es ist etwas allgemein gültiges für alle Menschen“, sagte er.

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Wenn wir uns damit einen der wichtigsten Punkte in den Verfassungen des deutschen Sprachraums vor Augen halten, dann sollte eigentlich jedem klar sein, daß das Recht auf Meinungs- und Pressefreiheit über Jahrhunderte blutig erfochten wurde und daher in jedem Fall das bei weitem höhere Gut im Vergleich zu politischer Korrektheit darstellt. Zu diesem Thema hat sich auch Thomas Gottschalk im Rahmen der Frankfurter Buchmesse im digitalen Zeitalter kritisch geäußert: „Eine Frage, wie zum Beispiel zum Flüchtlingsproblem, die ich früher mit einer Arglosigkeit beantwortet hätte, erzeugt heutzutage einen Shitstorm allerersten Ranges in einer so kurzen Zeit, daß selbst ich, der ich zu Spontanäußerungen neige, fünfmal überlege, ob ich zu bestimmten Stichwörtern heute noch ungeschützt meien Meinung sage.“ Das sollte uns allen hier zu denken geben! Mir ist vor allem im Internet die freie Meinung immer noch wichtiger, als die mittlerweile losgetretene Lawine an weltweiter Volksverblödung zu den Kontroversen dieser Zeit.